Vom 04.09.23 bis zum 08.09.23 waren wir auf Klassenfahrt. Wir, die 6b sind mit unseren Parallelklassen nach Rurberg/Simmerath gefahren. Begleitet haben uns acht sehr nette Lehrer*innen. Frau Liebscher und Herr Grafschaft waren für uns da. Frau Czaja sowie Herr Marosz für die 6a. Herr Weyers und Herr Rees haben die 6d im Zaum gehalten und Frau Kastner war mit Herrn Michiels für die 6c verantwortlich.
Die Fahrt, die um 9:00 Uhr startete, beinhaltete einen Zwischenstopp. Das Freilichtmuseum in Kommern. Es ist eines der größten Freilichtmuseen in Deutschland.
Wir besichtigten dort nicht nur Fachwerkhäuser aus dem 18. Jahrhundert, sondern auch Notunterkünfte aus dem Zweiten Weltkrieg. Ein echter, kaputter Bunker und eine alte Schule gehörten ebenfalls zu unserem Besichtigungsprogramm. Wir haben viel darüber gelernt, wie die Menschen damals gelebt haben und auch welchen Luxus wir heutzutage haben. Nicht nur, dass wir richtiges Licht haben, sondern auch dass wir wahnsinnig viel Platz haben. Dadurch, dass in Kommern ganze Häuser stehen, macht einem noch mal viel bildlicher, dass ein normal großes Haus in der heutigen Zeit, quasi eine Villa damals war.
Nach dem Rundgang über das Gelände des Freilichtmuseums haben wir uns alle noch ein bisschen auf dem Spielplatz ausgetobt. Danach ging es jedoch wieder weiter, mit dem Bus in Richtung Rurberg/Simmerath. Im Bus war es sehr laut, aber alle hatten Spaß. Es wurden Lieder aus dem Radio mitgesungen oder Karten gespielt. Wenn im Radio mal geredet wurde, haben sich alle laut stark darüber aufgeregt. In der Jugendherberge angekommen haben wir uns erst einmal mit den Regeln dort bekannt gemacht. Im Anschluss haben wir alle unsere Koffer in unsere zugeteilten Zimmer getragen und uns dort niedergelassen. Frau Liebscher und Herr Grafschaft haben ein Spiel aus dem Bettenbeziehen gemacht. Das Mädchenzimmer mit den am besten gemachten Betten sowie das Jungenzimmer hat zur Belohnung ein Eis bekommen.
Da wir erst gegen 17:00 Uhr in der Jugendherberge ankamen gab es schon bald Abendessen. Zu unserer Freude gab es Nudeln, Salat und Soßen, da es unser erster Abend war. Die nächsten Abende gab es nämlich ,,nur“ Brot. Dies galt auch für die Frühstücksbuffets. Morgens gab es allerdings noch eine Auswahl an Salat und Müsli. Das Mittagessen war sehr abwechslungsreich. Mal gab es Spaghetti, mal Reis oder Kartoffeln. Auf jeden Fall war immer etwas Leckeres für jeden dabei.
Nicht nur das Mittagessen war abwechslungsreich, sondern auch die Aktionen und das Abendprogramm. Denn an den darauffolgenden Tagen haben wir nicht nur verschiedene Spiele gespielt, sondern haben auch zwei Sportarten ausprobiert.
Am Dienstag, dem 05.09.23 haben wir vormittags ein Chaosspiel gespielt. Wir sind zusammen mit der 6a über das gesamte Gelände der Jugendherberge gestreift und haben nach versteckten Zahlen gesucht. Zwischendurch mussten wir kleinere Aufgaben erledigen, wie 10 Kniebeugen, ein Gedicht schreiben, oder auch eine Minute abschätzen. Uns allen hat das viel Spaß gemacht. In der Zeit, die wir zu Verfügung hatten, hat zwar nicht jedes Team alles geschafft, aber es war trotzdem eine super Erfahrung.
Nach einer ausgiebigen Stärkung namens Mittagessen haben wir unsere Teamleiterin Mandy kennengelernt. Mit ihr sind wir dann zu einer Wiese gewandert. Der einzige Nachteil war, dass die Wiese mitten in der Sonne lag. Es ein heißer Nachmittag. Bei manchen sank durch die Hitze die Stimmung mit jeder Minute. So war es eine witzige Action, als ein Junge aus unserer Klasse sich ein grünes Tuch um den Kopf gebunden hat. Er wurde von dann an nur noch ,,Mutter Anette“ oder ,,Grünkäpchen“ genannt. Nichtsdestotrotz waren alle mit Feuereifer dabei als es hieß „Bogenschießen“. Mandy erklärte uns nicht nur wie wir die Zielscheiben mit deren Halterung aufbauen, sondern auch worauf es beim Bogenschießen ankommt. Wir lernten, wie man die richtige Position einnimmt, den Bogen richtig hält, den Pfeil richtig einspannt und so weiter.
Den Mittwoch haben wir mit Klettern verbracht. Nach dem Frühstück hat Mandy uns gezeigt, wie man andere sichert. Wir haben uns anschließend in 4er Teams zusammengetan und den 8 Meter hohen Turm, an 6 verschiedenen Routen bezwungen. Durch das gegenseitige Sichern ist das Vertrauen in die anderen nochmal um einiges gestiegen. Das Anfeuern und die Unterstützung haben auch sehr dazu beigetragen. Zudem hat Mandy uns dazu gebracht aus unserer Komfortzone rauszugehen und uns neue Dinge zutrauen und zu versuchen.
Nach dem Mittagessen führte Mandy uns in den Wald. Dort stand bzw. hing unsere neue Herausforderung. Die Riesenleiter, 5 Holzstangen übereinander hängend. Unsere Aufgabe bestand darin zu dritt da hochzuklettern. Genau wie der Abstand der Balken wuchs, wuchs auch die Verantwortung der Sicherungsteams mit jeder Etage. Wie sich herausstellte war die Riesenleiter für viele von uns ein großer Schritt, um ihre Höhenangst in den Griff zu bekommen. Und als wäre es noch nicht schwer genug im halben Spagat da hochzukommen, gab es auch noch ein Zeitlimit von 10 Minuten. Allerdings lag der Fokus eher darin, sich gegenseitig zu helfen und wenn einer nicht mehr weiterwollte, half er den anderen beiden auf die nächste Etage. Die von uns, die gerade nicht kletterten oder nicht sicherten, gaben den anderen Tipps oder feuerten sie an. Am Ende sind dann alle geklettert die wollten und alle die nicht wollten haben beim Sichern geholfen.
Am Donnerstag ging es nach dem Frühstück mit einem Survival-Spiel los. Mandy erklärte uns, dass wir nur mit den uns zu Verfügung gestellten Dingen 7 Aufgaben bewältigen müssen.
Das Feuer entfachen war unsere erste Aufgabe. Eigentlich ganz leicht. Wir hatten nur keine Streichhölzer zur Hand, sondern Feuerstahl. Trotzdem haben die von uns, die für das Feuer verantwortlich waren, es geschafft. Was man auch noch erwähnen muss, ist, dass unsere Klassenlehrerin Frau Liebscher mit geholfen hat das Feuer am Brennen zuhalten. Unsere zweite Herausforderung lag darin, auf dem Feuer einen trinkbaren Kaffee für Mandy zu machen. So ähnlich war auch die dritte Aufgabe. Wir sollten für Mandy Nudeln zubereiten und die ebenfalls auf dem Feuer heiß machen. Auch hier mussten die Nudeln essbar sein. Zu den Nudeln gab es in Aufgabe Vier einen Salat aus Löwenzahn und ein paar Brennnesselblätter. Die fünfte Herausforderung war denkbar einfach. Das Einzige, was wir machen mussten, war eine Flaschenpost zu schreiben. Es mussten nur die üblichen Fragen beantwortet sein: Wo? oder Wer? und so. Aufgabe sechs war mit sehr viel Kreativität verbunden. Es musste aus einer Plane und mehreren Schnüren ein Unterschlupf gebaut werden. Einzige Voraussetzung: es musste die ganze Klasse drunter passen. Die siebte Herausforderung war für uns relativ simpel. Mandy hatte uns erklärt in diesem Spiel gebe es nur sechs Aufgaben, sie habe aber eine hinzugefügt, weil sie glaubte, wir bekommen das definitiv hin. Um endlich auf den Punkt zu kommen, in der siebten Herausforderung, oder besser gesagt Bedingung, ging es darum, dass jeder von uns eine Aufgabe haben sollte, die ihm Spaß macht und die er gut findet.
Letzten Endes begutachtete Mandy unser selbst entfachtes Feuer, trank unsern selbst gemachten Kaffee, aß einen Löffel unserer Nudeln, aß unseren Salat nicht (sie hatte bedenken, wo wir den Löwenzahn gepflückt haben), las unsere Flaschenpost, guckte, ob wir alle unter den Unterschlupf passen, fragte jeden, ob er mit seiner/ihrer Aufgabe zufrieden gewesen ist und verkündete uns das wir jede Herausforderung mit Bravour bestanden haben. Diese gute Nachricht freute uns alle sehr.
Nach der Stärkung, die sich immer noch Mittagessen nennt, hatten wir einen ,,freien Abend“ sprich jeder konnte tun und lassen, worauf immer man Lust hatte. Manche spielten Tischtennis, Fußball, Basketball oder gingen einer anderen Sportart nach, andere bastelten Armbänder oder toben sich auf den Spielgeräten aus, während wieder andere sich ausruhten.
Am letzten Tag unserer 5-tägigen Klassenfahrt (Freitag, dem 08.09.23) haben wir nichts weiter gemacht als Koffer packen und das letzte Frühstück zu genießen, bevor es hieß ,,Auf Wiedersehen Rurberg/Simmerath, hallo Nettetal!“. Und auch diese Busfahrt war genauso chaotisch wie unsere Anreisefahrt. Laut, witzig, laut und natürlich laut. Unsere Ankunft war um 11:45 Uhr. Das Wiedersehen nach 5 Tagen mit unseren Eltern war (vor allem für unsere Eltern) sehr schön. Wir alle waren sehr müde, das lag vor allem daran, dass die Abende davor sehr schlaflos für einige von uns waren.
Jeden Abend konnte man frei entscheiden, was man tat. Zudem boten die Lehrer aller Klassen an manchen Tagen bestimmte Aktionen an. Bspw. konnte man Karaoke singen oder zu einem Spieleabend gehen. Dort wurden Spiele gespielt wie Uno, Skipbo, Klack, oder auch Werwolf. Natürlich konnte man auch frei entscheiden, was man tat, aber es gab auch die Option einen Film zugucken. Zur Auswahl standen die Filme „Schule der magischen Tiere“ und ein „Mario“-Film. Eine Nachtwanderung bei Mondlicht gehörte ebenfalls zur Auswahl unseres Abendprogramms.
Alle fünf Tage waren ein großes Abenteuer. Für uns alle war die Zeit eine gute Abwechslung zum normalen Schulalltag.
Sina Janssen